Offener Realisierungswettbewerb
Susanne Seyfert
Matthias Seyfert
Leon Christopher Schlesinger, Felix Kraft,
Julia Erlinger, Anna Kirchmair, Matthias Weigl,
Rafael Pielorz
02|2025 – 05|2025
AUSZUG aus dem ERLÄUTERUNGSBERICHT
Wachstum und neue pädagogische Konzepte fordern eine
Umstrukturierung und Erweiterung der Schulen bei gleichzeitiger
Modernisierung und Anpassung der Technik. Um großflächig
Containerklassen zu vermeiden, wird ein in 9 stufiger
Umbauprozess vorgeschlagen, bei dem die Nutzung weiter geht
und Beeinträchtigungen reduziert werden.
In der ersten Etappe werden in den Sommerferien 2027 im
gesamten Schulgebäude punktuell Ertüchtigungsmaßnahmen
umgesetzt (statische Verstärkung einzelner Stützen und
Fundamente, Vorbereitung technischer Anlagen für die
stufenweise Modernisierung,...). In der zweiten Etappe im Schuljahr
2027/28 wird die Aufstockung errichtet. Diese ist als leichter
Holzbau mit hohem Vorfertigungsgrad konzipiert, wodurch den
Schulbetrieb störende Arbeiten Großteils ausgelagert werden. In
den Sommerferien 2028 wird die Aufstockung an die Infrastruktur
der bestehenden Schule angeschlossen.
Die Flächen in der Aufstockung und 6 Reservecontainerklassen
am Parkplatz schaffen einen Flächenüberhang, der eine
schrittweise Sanierung der gesamten Schule durch siedeln in
Überbrückungsquartiere ermöglicht – Etappen 4 bis 9.
Die Bestandsobergeschosse werden Stiegen weise saniert und
umgebaut. Es ist jeweils ein Vierteljahr Umbauzeit geplant. In
den Sommerferien 2029 werden die Fluchtwege und technischen
Anlagen adaptiert, um bis Ende 2029 die Arbeiten im EG und UG
sowie den Außenanlagen fertigstellen zu können.
Umbau im EG – Durch Verschiebung des Mehrzwecksaales an
die Südseite des Innenhofes entsteht ein großzügiges Entree für
1500 Schüler*innen und 170 Lehrer*innen. Der grüne Innenhof
rückt ins Zentrum. Die ihn umspannende Aula wird viel stärker als
bisher zum Mittelpunkt der Schule.
Das UG wird mit Radabstellplätzen und Garderoben wieder
aktiviert. Die Treppenhäuser 1 + 2 sowie die Treppe am
Haupteingang werden zum zweiten Eingang.
Die Verteilung wird im EG gebündelt. Das führt zur Beruhigung
in den Obergeschossen. Zwischen die Stiegen 1 und 2 spannen
sich die Cluster des HAK und zwischen die Stiegen 3,4 und 5
die Lernlandschaften des BORG. Durchgangszonen können
vermieden werden, wobei die kreisförmige Anordnung um den
Innenhof Synergien der gemeinsamen Nutzung zulässt.
Bisher sind im Bestand HAK und BORG annähernd
spiegelsymmetrisch entlang der Nordsüdachse organisiert.
Durch das Drehen um 90 Grad kann deren unterschiedlicher
Flächenbedarf organisiert werden. Die Stiegen 1 und 2 für
die HAK und die Stiegen 3,4 und 5 für das BORG bilden
zusammenhängende Untereinheiten.
Die Bildungskonzepte von HAK und BORG unterscheiden sich. Das führt zu verschiedenen Raumorganisationen in den Obergeschossen. EG und UG nutzen beide Schulen weiterhin gemeinsam.
Die Aufstockung greift die Gestaltungsgrundsätze des Bestandes
auf. Der Materialdreiklang - roter Klinker / graue Betonüberleger
/ türkise Fenster, Attikaverblechung - wird weiterkomponiert-
Weißtanne/ warmgraue Sonnenschutzverblendung / hellblaue
Fenster, Attikaverblechung.
Die Horizontallamellen der leichten Aufstockung führen die
Klinkerscharen weiter. Deren verschiedene Rottöne erzeugen
einen geschichteten Rhythmus, den die Holzfassade aufgreift.
Die neuen Fenster werden wie im Bestand gesetzt.
Offenes Lernen braucht unterschiedliche Räume für verschiedene
Lernzugänge. Die relativ großen und tiefen Klassenräume
im Bestand werden teilweise verkleinert – zurücksetzen der
Gangwand – und es entstehen vor den Klassen Zwischenräume.
Die alte Gangwand wird in Fragmenten erhalten und strukturiert
den freien Raum.
Neubau und Bestand verzahnen sich zum Weitergebauten. Das
Neue ist ablesbar. Im Neuen spiegelt sich der Bestand.
Den Bestand saniert weiter zu nutzen und den Mehrbedarf durch Aufstockung abzudecken, versiegelt keinen Boden neu und spart Ressourcen – ökonomisch wie ökologisch. Die Aufstockung als Leichtbau in Holz.
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