BSSOG MONSBERGGASSE, GRAZ

Offener Realisierungswettbewerb

Susanne Seyfert
Matthias Seyfert

Leon Christopher Schlesinger, Felix Kraft,
Julia Erlinger, Anna Kirchmair, Matthias Weigl,
Rafael Pielorz

02|2025 – 05|2025

AUSZUG aus dem ERLÄUTERUNGSBERICHT

PKS 4134 Erweiterung- und Funktionssanierung BSSOG Graz- Monsbergergasse 16

Zeit

Wachstum und neue pädagogische Konzepte fordern eine Umstrukturierung und Erweiterung der Schulen bei gleichzeitiger Modernisierung und Anpassung der Technik. Um großflächig Containerklassen zu vermeiden, wird ein in 9 stufiger Umbauprozess vorgeschlagen, bei dem die Nutzung weiter geht und Beeinträchtigungen reduziert werden.
In der ersten Etappe werden in den Sommerferien 2027 im gesamten Schulgebäude punktuell Ertüchtigungsmaßnahmen umgesetzt (statische Verstärkung einzelner Stützen und Fundamente, Vorbereitung technischer Anlagen für die stufenweise Modernisierung,...). In der zweiten Etappe im Schuljahr 2027/28 wird die Aufstockung errichtet. Diese ist als leichter Holzbau mit hohem Vorfertigungsgrad konzipiert, wodurch den Schulbetrieb störende Arbeiten Großteils ausgelagert werden. In den Sommerferien 2028 wird die Aufstockung an die Infrastruktur der bestehenden Schule angeschlossen.
Die Flächen in der Aufstockung und 6 Reservecontainerklassen am Parkplatz schaffen einen Flächenüberhang, der eine schrittweise Sanierung der gesamten Schule durch siedeln in Überbrückungsquartiere ermöglicht – Etappen 4 bis 9.
Die Bestandsobergeschosse werden Stiegen weise saniert und umgebaut. Es ist jeweils ein Vierteljahr Umbauzeit geplant. In den Sommerferien 2029 werden die Fluchtwege und technischen Anlagen adaptiert, um bis Ende 2029 die Arbeiten im EG und UG sowie den Außenanlagen fertigstellen zu können.

Struktur

Umbau im EG – Durch Verschiebung des Mehrzwecksaales an die Südseite des Innenhofes entsteht ein großzügiges Entree für 1500 Schüler*innen und 170 Lehrer*innen. Der grüne Innenhof rückt ins Zentrum. Die ihn umspannende Aula wird viel stärker als bisher zum Mittelpunkt der Schule.
Das UG wird mit Radabstellplätzen und Garderoben wieder aktiviert. Die Treppenhäuser 1 + 2 sowie die Treppe am Haupteingang werden zum zweiten Eingang.
Die Verteilung wird im EG gebündelt. Das führt zur Beruhigung in den Obergeschossen. Zwischen die Stiegen 1 und 2 spannen sich die Cluster des HAK und zwischen die Stiegen 3,4 und 5 die Lernlandschaften des BORG. Durchgangszonen können vermieden werden, wobei die kreisförmige Anordnung um den Innenhof Synergien der gemeinsamen Nutzung zulässt.
Bisher sind im Bestand HAK und BORG annähernd spiegelsymmetrisch entlang der Nordsüdachse organisiert. Durch das Drehen um 90 Grad kann deren unterschiedlicher Flächenbedarf organisiert werden. Die Stiegen 1 und 2 für die HAK und die Stiegen 3,4 und 5 für das BORG bilden zusammenhängende Untereinheiten.

Die Bildungskonzepte von HAK und BORG unterscheiden sich. Das führt zu verschiedenen Raumorganisationen in den Obergeschossen. EG und UG nutzen beide Schulen weiterhin gemeinsam.

Weiterbauen

Die Aufstockung greift die Gestaltungsgrundsätze des Bestandes auf. Der Materialdreiklang - roter Klinker / graue Betonüberleger / türkise Fenster, Attikaverblechung - wird weiterkomponiert- Weißtanne/ warmgraue Sonnenschutzverblendung / hellblaue Fenster, Attikaverblechung.
Die Horizontallamellen der leichten Aufstockung führen die Klinkerscharen weiter. Deren verschiedene Rottöne erzeugen einen geschichteten Rhythmus, den die Holzfassade aufgreift. Die neuen Fenster werden wie im Bestand gesetzt.
Offenes Lernen braucht unterschiedliche Räume für verschiedene Lernzugänge. Die relativ großen und tiefen Klassenräume im Bestand werden teilweise verkleinert – zurücksetzen der Gangwand – und es entstehen vor den Klassen Zwischenräume. Die alte Gangwand wird in Fragmenten erhalten und strukturiert den freien Raum.
Neubau und Bestand verzahnen sich zum Weitergebauten. Das Neue ist ablesbar. Im Neuen spiegelt sich der Bestand.

Ökonomie/ Ökologie

Den Bestand saniert weiter zu nutzen und den Mehrbedarf durch Aufstockung abzudecken, versiegelt keinen Boden neu und spart Ressourcen – ökonomisch wie ökologisch. Die Aufstockung als Leichtbau in Holz.

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