Offener zweistufiger Realisierungswettbewerb
Susanne Seyfert
Matthias Seyfert
Vinzent Wallner, Rafael Pielorz, Leon Christopher Schlesinger, Paul Halbritter
11|2023 – 02|2024
aus dem ERLÄUTERUNGSBERICHT
An der Plößlgasse steht ein straßenbegleitender Baukörper hinter der Baufluchtlinie. Der Straßenraum wird aufgeweitet. Es bleibt Platz für Grün und breite Gehsteige.
Ein zweiter Baukörper in der Schmöllerlgasse rückt näher in den Straßenraum und verengt diesen.
Es sind Verkehrsberuhigungen geplant. Wird die Schmöllerlgasse einbezogen, kann aus dem Straßenraum ein Platz geformt werden (Schmöllerlplatz).
Beide Baukörper sind mit 5 bzw. 5+1 Geschossen etwas höher als ihre Nachbarn und betonen die Ecke.
Zwischen beiden Baukörpern bleibt eine Lücke mit Brücke. Hier wird vieles gebündelt.
Der öffentliche Eingang in den Anton-Benya-Park liegt derzeit in der Argentinierstrasse. Der Park bekommt von der Schmöllerlgasse einen weiteren Zugang. Der Weg in den Park führt durch die »Stadtterrasse – Haus der Jugend«, durch die Lücke zwischen Nord- und Südbaukörper.
In der Lücke überlagern sich das Öffentliche und das Interne und bereichern sich gegenseitig.
Die Stadtterrasse oben und der Schmöllerlplatz unten stehen in spannungsvoller Beziehung.
Im Sockelgeschoss verteilt das Foyer um einen Innenhof mit Baum die Verkehrsströme. Es geht direkt in die Ausstellungsflächen oder in eines der beiden Treppenhäuser.
Im Parkgeschoss liegt zwischen beiden Gebäudeteilen die »Stadtterrasse – Haus der Jugend«. Als Parkerweiterung leitet sie mit Treppe, Sitzstufen, Rampe und Terrasse zur Schmöllerlgasse im Osten. Auf der Südseite und auf der Nordseite liegen die Eingänge. Gedeckte Bereiche bieten Schutz für vielseitige Nutzungen. Die beiden Veranstaltungssäle können zur »Stadtterrasse« geöffnet werden.
Der öffentliche Zugang zum Park und interne Bewegungs-, Eventund Verweilfläche des »Haus der Jugend« werden spannungsvoll verwoben.
In den Geschossen darüber liegen im Südbaukörper: Der Kindergarten mit direktem Zugang zum Park. Die Arbeitswelt Schule.
Der Veranstaltungsbereich mit Zugang zum Dach der Brücke.
Im Nordbaukörper liegen in den Geschossen darüber:
Die Funktionsräume des Speisebereichs.
Die Medienräume und der Makerspace.
Der Bürocluster.
Die zweigeschossige Brücke mit den Speise- und Pausenbereichen verbindet Nord- und Südbaukörper. Die Freianlagen knüpfen an das Thema der vielen Wege und Zugänge im und zum Haus der Jugend an. Sitzstufen zur Schmöllerlgasse und zur »Stadtterrasse« laden zum Verweilen. Der Freiraum ist flexibel als Ergänzung zum Raumprogramm nutzbar.
Konstruktion – Über den Bauteilkatalog »Re-Use von Materialien« wird ab der zweiten Stufe eine darauf abgestimmte Konstruktion und Ausführung gewählt. Aus jetziger Sicht sollen die unteren Geschosse massiv als Sockel und die oberen Ebenen als schwebender leichter Holzbau errichtet werden. Es wird für den Neubau eine gestalterische Nähe zu Elementen des Bestandes (Fenster mit Markisen) vorgeschlagen. Das Neue wird aus dem Bestehenden heraus entwickelt.
Nachhaltigkeit – Das Haus der Jugend wird ressourcenschonend in Errichtung und Betrieb sein. Durch die sorgfältige Wahl der Energieversorgung und der Konstruktion ist das zu erreichen. Diese Sorgfalt wird das Haus der Jugend auszeichnen.