Geladener Wettbewerb
Susanne Seyfert
Matthias Seyfert
Dietmar Moser
Vinzent Wallner
Florian Dessl
Tamara Türemis
04|2018 – 05|2018
Drei eigenständige Baukörper sind über einen Gang verbunden.
Im Norden liegt die Musikschule, welche aus einem Neubau,
dem sanierten Haupthaus und einem Flügel besteht. Den noch
unsanierten Flügel nutzt die bestehende Schule. Die Fassade ist
denkmalgeschützt und soll erhalten bleiben. Der Gymnastiksaal
ist ebenfalls weiter zu nutzen.
Der mittlere Baukörper ist die Turnhalle mit Nebengebäude. Im
Untergeschoss war ursprünglich ein Schwimmbad geplant, welches
nie fertiggestellt wurde. Stattdessen finden sich hier Klassenräume.
Dieser Baukörper darf abgetragen werden.
Der südlichste Baukörper ist das Schulgebäude. Die Struktur des
Gebäudes ist charmant mit innen liegendem Lichthof und herumgeschlichteten
Klassen. Es soll erhalten und saniert werden.
Mehrere Vorplätze; jeweils an die Baukörper angedockt; sind in
der Höhe gestaffelt.
Der nördliche Baukörper wird saniert. Dabei wird das unglücklich
im Weg stehende Treppenhaus abgebrochen und im Inneren um
einen Lift neu ergänzt.
Beim mittleren Baukörper werden die Nebengebäude des Turnsaales
abgebrochen und an deren Stelle das neue Schulhaus mit
Untergeschoss, Erdgeschoss und zwei auskragenden Obergeschossen
errichtet. Der Turnsaal selbst bleibt erhalten und wird
mit dem Neubau verschmolzen. So kann ein schöner, offener
und hoher Raum für die Ganztagsbetreuung mit Verbindung zum
Garten entstehen.
Die bestehende Schule im Norden wird saniert und innen neu
organisiert. Pro Geschoss entstehen zwei Cluster mit Lernlandschaft.
Das Raumangebot und die Qualität der Räume werden
für das pädagogische Konzept ertüchtigt.
Ein neuer Baukörper verlängert die Reihe. Die Turnhalle mit Nebenräumen
ist unterirdisch angebunden.
Die drei bestehenden Baukörper sind über Stege verbunden,
Barrierefreiheit für jeden Raum.
Ein gemeinsamer Vorplatz verbindet bestehende und neue Baukörper
und vermittelt zwischen den unterschiedlichen Niveaus.
Die bestehende Grüninsel wird durch Verlegung der Straße mit
dem Vorplatz verbunden, so wird eine Vorfahrt für Schulbusse
möglich.
Durch den auskragenden Schulneubau entsteht ein gedeckter
Vorplatz, der auch bei Regen Aufenthaltsqualität besitzt.
Der Schulhof im Westen wird neugestaltet und mit den Gebäuden
durch Gartenausgänge verzahnt.
Die Verbindung von Vorplatz und Schulhof wird gestärkt. Der
vorhandene Durchgang zwischen Schulneubau und Musikschule
wird aufgewertet und zwischen Turnhalle und Bestandsschule
kommt ein Durchgang dazu.
Ein neues Treppenhaus mit Lift und Abriss des alten Treppenhauses, Sanierung der denkmalgeschützten Fassaden und Innenausbauten sind die nötigen Maßnahmen. Untergebracht sind die Räume für Musikunterricht, EDV- Räume, die Bibliothek, der Turnsaal und ein Reserveraum.
Über einen großen, gedeckten Vorplatz betritt man das Gebäude
– oben für die Schule, unten für die Verwaltung. Das Erdgeschoss
ist im vorderen Teil Eingangs- und Nebenzonenbereich und wird
im hinteren Teil – der Bestandsturnhalle – zur Spiellandschaft der
Ganztagsschule. Die Turnhalle ist nur wenige Meter zu klein, um
sie weiter als diese zu nutzen. Das rechtfertigt aus unserer Sicht
keinen Abriss. Dieser hohe stützenfreie Raum ist ideale Grundlage
für offene, flexibel nutzbare Lernräume.
Im Untergeschoss entwickelt sich der Ganztagsbereich bis in den
Garten. Die Verwaltung kann ebenfalls ökonomisch eingebaut
werden.
Die beiden neuen Obergeschosse nehmen die Räume der NMS
auf. Jeweils fünf Klassen sind um offen nutzbaren, fließenden
Raum organisiert. Im ersten Obergeschoss gibt es Sichtverbindungen
in die „Ganztagsturnhalle“, im zweiten Obergeschoss
kann das Dach der Turnhalle als Freiklasse bzw. in einer weiteren
Phase als Erweiterung genutzt werden.
Durch Verlagerung der großen Nebenräume und partielle Öffnung
der Klassen entsteht ein freier Grundriss mit Lernlandschaften
aber auch weiterhin abtrennbaren Räumen. Freiere Nutzung
wird ermöglicht, klassischer Frontalunterricht nicht ausgeschlossen.
Kein entweder oder, sondern sowohl als auch.
Das Erdgeschoss und Obergeschoss nimmt die Volksschule, das
Gartengeschoss die Fachräume auf.
Die Nebenräume der Turnhalle liegen unter Terrain. Die Turnhalle selbst schaut eingeschossig aus der Erde und wird blendfrei über Oberlichter belichtet.
Die Verbindung Turnhalle zu Bestandsschule erfolgt unter der Erde, darüber liegt ein Weg mit Treppe als Verbindung Vorplatz mit Schulhof. Der Schulneubau und die Bestandsschule sind über einen gläsernen Gang verbunden, Durchlässigkeit zwischen Vorplatz und Terrasse auf der anderen Seite ist das Ziel. Der Musikschulflügel und der Schulneubau sind über eine Brücke miteinander verbunden.
Im Musikschulflügel ist ein Reserveraum. Auf dem Turnhallendach kann im 2. Obergeschoss um zwei Klassen erweitert werden. An die Volksschule kann ein Baukörper angedockt werden.
In jedem Bauteil gibt es einen internen, ersten Fluchtweg. Je nach Brandschutzkonzept kann in den benachbarten Baukörper (über den Verbindungsgängen, evtl. nur als offener Steg) ein zweiter Fluchtweg geführt werden.
Die Konstruktion der Neubauten erscheint als Stahlbeton derzeit am sinnvollsten. Das begründet sich aus der Lage teilweise in der Erde bei der Turnhalle bzw. der Auskragung beim Schulneubau. Die weiteren Materialien und Fassaden sollen unter den ökonomischen Möglichkeiten nachhaltig und mit der jeweils innewohnenden Natürlichkeit und Farbigkeit eingesetzt werden.
Um auf Lüftung weitestgehend zu verzichten, wird ein Fenstersystem entwickelt, was aus einer Vielzahl unterschiedlicher Flügel besteht. Es gibt Nachtlüftungsklappen, welche die LehrerInnen nach Schulschluss öffnen. Es gibt Flügel für die Stoßlüftung, welche auch von Kindern bedienbar sind und den Unterricht nicht stören. Es gibt Klappen weit oben, damit kalte Luft im Winter langsam sich erwärmend den Raum flutet. Für jede Wettersituation sollte sich der passende Flügel finden. Wenn die Klassenräume mit einer CO2- Ampel ausgerüstet werden, eine kleine Investition um wenige hundert Euro, kann das Lüften ins pädagogische Konzept eingebaut werden.