AUFSTOCKUNG HOTEL AM
DOMPLATZ LINZ

Studie

Susanne Seyfert
Matthias Seyfert

Lavinia Wagner

01|2018 – 05|2018

ERLÄUTERUNGEN DER STUDIE

Das Hotel am Domplatz hat 2006 einen Bauherrenpreis bekommen und gilt als gute Architektur. Das Haus funktioniert, es wird eine Vergrößerung gewünscht.

Und doch gibt es eine große Unzufriedenheit bei Nutzer und Bauherr. Die Ursachen liegen im Innenraum und in der Fassade.

Zu den Problemen im Innenraum:
Der Saunabereich im letzten Obergeschoss wird kaum genutzt, ist aber kostenintensiv in der Unterhaltung. Die Bäder haben große bautechnische Mängel und müssen suksessive umgebaut werden. Die Innendämmung ist nicht perfekt ausgeführt – was bei einer Innendämmung aber unabdingbar ist – und es kommt immer wieder zu Schäden. Die großen Fensterelemente der Fassade sind statisch unterbemessen und müssen verstärkt werden. Die Haustechnik stösst im Sommer regelmässig an Ihre Grenzen (besonders bei Wind, wenn die Verschattung nicht ausgefahren werden kann), ein Totalausfall besonders der Kühlung wird befürchtet.

Zu den Problemen an der Fassade:
Die Sichtbetonfassade wird gezielt durch eine spezielle Attika mit Regenwasser versorgt und sollte so gereinigt werden. Gleichzeitig wurde eine natürliche Pattina angestrebt. Im Ergebnis wird der Staub der Attika auf die Fassade gespült und es kam zu Algenbildung und Vermosung. Die Alterung der Holzfenster wurde beschleunigt, in naher Zukunft steht der Austausch an.

Diese Probleme haben zu Frustration bei Nutzer und Bauherr geführt. Es wird nach einem Neustart bei gleichzeitiger Vergrößerung und Lösung der bestehenden Probleme gesucht.

Der Entwurf schlägt die Aufstockung um ein Geschoss vor. So können 15 neue Zimmer entstehen. Statisch ist diese Aufstockung im Stahlbau möglich. Der Saunabereich soll zu Gunsten dreier Zimmer umgebaut werden. Die Wärmeversorgung kann über die bestehenden Anschlüsse realisiert werden, für Kühlung und Lüftung wird ein Technikraum im obersten Geschoss vorgesehen.

Die bestehende Fassade wird durch die Aufstockung nicht mehr beregnet, die Aufstockung bekommt eine nach innen entwässernde Attika. Nach Reinigung und Hydrophobierung der bestehenden Sichtbetonfassade wird das Gebäude wieder ansehnlich.

Die Aufstockung im Leichtbau bekommt einen Ornamentumhang. Das Ornament ist aus dem benachbarten Dom vom Ornament über dem Hauptportal herausentwickelt. Der Genius Logi wird thematisiert, ebenso der Besitzer und Bauherr des Hotels.

Die Glasflächen: Große Schiebefenster erweitern das Hotelzimmer nach außen. Davor schützt ein Ornamentgitter die Intimität des Zimmers.

Die geschlossenen Flächen: Das gleiche Ornament in kleinerem Massstab wird für die Entwicklung einer pulverbeschichteten Metallfassade verwendet. Mit Laser- und Stanztechnik entsteht ein schönes Muster. Dieses bedeckt auch Bereiche des bestehenden Hotels. Ein Verweben zwischen Bestand und Erweiterung respektiert das Bestehende ohne das Neue aufgesetzt wirken zu lassen.