Geladener Wettbewerb
Susanne Seyfert
Matthias Seyfert
Dietmar Moser
Florian Dessl
Daniela Walder
03|2017 – 05|2017
Der Marktplatz Waizenkirchen funktioniert gut. Er ist aber in die Jahre gekommen, ein Update ist angesagt. Die Wünsche sind vielfältig. Die Parkplätze sollen gut funktionierend und wenig störend organisiert werden, eine neue Oberfläche mit Verweilzonen für unterschiedliche Bedürfnisse wird gebraucht, das starke Gefälle in Kombination mit dem bestehenden Kopfsteinpflaster ist für gehbehinderte Menschen nicht leicht zu überwinden, vor Geschäften und Gasthäusern wäre eine ebene Fläche gewünscht und die alten Straßenlaternen sind nicht mehr zeitgemäß.
Der Entwurf setzt sich aus vier Elementen zusammen:
1. Der Marktplatz wird einheitlich mit Farbasphalt überzogen. Die Straße hebt sich nur durch die Markierung ab und trennt den Marktplatz nicht mehr. Die Parkplätze werden mit dem alten Steinen gepflastert und so dezent markiert. Um die vier Verweilzonen vermischt sich Farbasphalt mit Pflasterung. Der Platz wird so wieder als Ein Platz erlebbar.
2. Eine Treppe zoniert geschwungen und verbindet oben mit unten. Das Gefälle des Platzes wird nicht negiert, sondern auf maximal 4% Gefälle beschränkt, womit perfektes Funktionieren (sogar laut Norm) erfüllt ist. Vor den Geschäften und Lokalen ist die Fläche annähernd eben. Gastgärten oder Geschäftsauslagen im Freien werden ohne großen Aufwand möglich.
3. Vier Pavillone verteilt auf dem Platz sind geschützte Sitzbänke, nehmen Infrastruktur wie Mistkübel und Elektroanschlüsse auf, sie tragen hohe Masten mit Leuchten für gleichmäßige Ausleuchtung und sie geben vier Zonen auf dem Platz eigenständige Atmosphäre. Der unterste Pavillon in Verbindung mit dem Maibaum setzt den Auftakt. Die beiden mittleren Pavillons bilden zusammen mit dem bestehenden Brunnen und einem frei stehenden Baum die Platzmitte. Der obere Pavillon gehört zur Kirche und deren Festen.
4. Eine Platzmöblierung reagiert flexibel auf verschiedene Wünsche. Bänke können individuell gestellt werden, transportable Grünbeete können angepasst an die Jahreszeiten bepflanzt werden und Fahrradständer werden nach Bedarf ergänzt. Bei Veranstaltungen können diese entfernt oder Verrückt werden, so ist der Platz frei nutzbar.
Die Parkplätze zufällig auf der Platzfläche verteilt, erlauben maximale Flexibilität. In Stoßzeiten ist verzeihlich außerhalb der fixen Parkplätze zu stehen. Dem Platz wird das geschäftige Treiben nicht genommen. Und wenn es ruhiger wird oder Stadtfeste anstehen, gibt es keine störenden Markierungen, Schilder oder Einbauten.
Die Straßen werden leicht erhaben zum Beispiel mit den bestehenden Pflastersteinen markiert. Autofahrer bekommen bei Verlassen des markierten Bereiches eine akustische Warnung. So wird es für alle Platzbenutzer sicherer.
Das Gefälle soll einheitlich von den Häusern mit circa 4% abfallend ausgeführt werden. In Straßenmitte ist der Tiefpunkt mit Einläufen.
Die vier Leuchtmasten auf den Pavillons werden möglichst hoch ausgeführt. So ist blendfreie und gleichmäßige Beleuchtung des ganzen Platzes gesichert. Zusätzliche Leuchten sollen vermieden werden.
Das zusätzliche öffentliche WC wird als Ergänzung beim bestehenden WC vorgeschlagen.
Die Gastgärten können über Poller oder Steckzäune vom Rest des Platzes abgetrennt werden. So ist einerseits Ausufern auf den Platz eingeschränkt und andererseits wird dem Bedürfnis nach Trennung und Gemütlichkeit nachgekommen. Weitere Einbauten für Sonnenschirme, Beleuchtung etc. können vorgesehen werden.
Die Grundgrenze zur Kirche liegt an der geschwungenen Treppe. So ist die Grundgrenze weiterhin klar definiert ohne als Zäsur zu wirken.
Die Fläche um die Kirche kann original belassen oder neu gestaltet werden (behindertengerechter Zugang zur Kirche über Rampentreppen, glatter Farbasphalt). So kann flexibel auf Kosten, den Denkmalschutz etc. reagiert werden.