nichtoffener Architekturwettbewerb
Matthias Seyfert
Dietmar Moser
Paul Wichert
Landschaftsarchitektur: Barbara Bacher
10|2011 – 11|2011
Der Entwurf bearbeitet das Thema der hängende Gärten in Richtung Bahn als bewachsenen Laubengang und zur grünen Mitte als abgestufte Landschaft.
Auf dem Baufeld sind zwei Baukörper geplant. Der »Lange Riegel« längs der Bahn fasst das Areal wie gefordert ein, der »Punkt« stellt sich ins Zentrum. Der Lange Riegel hat nach Nordost einen Laubengang mit Erschließung, die Wohnungen sind nach Südwesten orientiert. Der Punkt mit zentraler Stiege bietet Wohnungen in alle Himmelsrichtungen. Die Wohnungen liegen jeweils an den Ecken und orientieren sich nach zwei Seiten.
Die Eingänge für den Langen Riegel sind an den Enden des Baukörpers. Die Eingänge für das Punkthaus orientieren sich zum Weg im Norden und zum öffentlichen Platz. Die gemeinsame Tiefgarage wird wie im Bebauungsplan definiert vom Nordosteck befahren. Bei dieser Einfahrt liegt der zentrale Müllraum.
Die Grundrisse beim langen Riegel bauen auf einem Schottensystem auf. Alle Wände und Schächte liegen übereinander. Zwei Grundrisstypen, die Zwei- und die Dreiraumwohnungen werden variiert. Im Erdgeschoss haben die Wohnungen Eigengärten, in den oberen Geschossen verschieden ausformulierte Terrassen und im letzten Geschoss wird das Dach über wohnungsinterne Treppen als Außenraum in die Wohnung integriert. Die Wohnungen im Punkt folgen demselben Schema. Zur Eisenbahn im Nordosten liegt vor den Wohnungen als Lärmschutz, Klimapuffer und attraktive Erschließung ein Laubengang. Die hängenden Gärten finden sich hier als vor die Fassade gehängte Hochbeete mit Ziergräsern und im Laubengang als von den Mietern gestaltbare Vorgärten.
Auf der Parkseite stufen sich die hängenden Gärten von unten nach oben zurück. Im Erdgeschoss mit Eigengärten beginnend, gibt es im ersten Obergeschoss weit vor dem Gebäude stehende Baumhäuser, welche im Geschoss darüber mit einem geringeren Abstand zum Gebäude variiert werden. Im Geschoss drüber kragen Balkone weit aus. Die Auskragung wird darüber im vierten und fünften Geschoss geringer und die Balkone breiter. Im letzten Geschoss läuft nur noch ein halber Meter breiter Streifen um das Gebäude. Auf diesen Freiflächen stehen in allen Geschossen Hochbeete (Beton-, Eternit- oder Stahlbehälter). Durch das Variieren der Außenflächen individuell in jedem Geschoss, können alle Hochbeete frei beregnet werden. Bewuchs auch ohne aufwendige Pflege ist gewährleistet.
Beim zentral stehenden Punkthaus wird das Thema der hängenden Gärten mit Baumhäusern und unterschiedlich weit auskragenden Balkonen wiederholt. Durch die Verteilung der Gärten in alle vier Richtungen erscheint dieser Baukörper weniger dicht bewachsen und tritt mehr als frei stehender Solitär in Erscheinung.
Großer Freibereich für alle: Ausgehend von der Fassadengestaltung der Gebäude wird eine Struktur in der Fläche des Freiraums entwickelt. Gemähte und ungemähte (2-mahdige) Wiesenstreifen wechseln einander ab – durch die unterschiedliche Höhe der Gräser entstehen bewegte Bilder, die von den Wohnungen der umliegenden Gebäude im Wechsel der Jahreszeiten betrachtet werden können. Wie Perlen eingestreut werden Farbtupfer. Rot – Wildtulpen und Mohn. Blau – Blaustern und Vergissmeinicht. Grün – Gräser. Baumpaare zonieren den Freiraum zusätzlich.
Kinderspiel: Sand, Kiesfläche mit Geräten, Baumhäuser. Freie Rasenflächen wechseln mit einem Kiesplatz. Hier gibt es einen großen Sandspielbereich, Baumhäuser, Sitzbänke und hier können Spielgeräte aufgestellt werden.